Eine Veranstaltungsreihe in Kooperation der Eberhard-Ossig-Stiftung und des Instituts Kirche und Judentum

abgesagt

11. Oktober 2023 | 19.00 Uhr

Ilana Pardes
Das Buch Ruth – Geschichte einer Migration

Ilana Pardes ist Professorin für Literaturwissenschaft und Direktorin des Zentrums für literarische Studien an der Hebräischen Universität Jerusalem. In ihrem ersten ins Deutsche übersetze Buch „Ruth. Geschichte einer Migration“ spürt sie dem Nachleben der biblischen Figur außerhalb der Bibel in rabbinischen Quellen, in Literatur und Kunst bis zur Moderne nach.

Die biblische Ruth hat über viele Jahrhunderte hinweg ganz unterschiedliche Leserinnen und Leser inspiriert. Mit ihrem Buch lädt uns Ilana Pardes ein, die ständig wechselnden Perspektiven auf Ruths Fremdheit zu bestaunen. Sie untersucht das Lob der Rabbiner für Ruth als vorbildliche Bekehrte und das Beharren der Mystiker auf der erlösenden Kraft von Ruth vor ihrem moabitischen Hintergrund.

In der frühneuzeitlichen französischen Kunst betrachtet sie pastorale Gemälde, in denen Ruth zur Einheimischen wird, die Garben von Ähren in ihren Händen hält. Pardes schließt mit zeitgenössischen Adaptionen in Literatur, Fotografie und Film, in denen Ruth als Migrantin dargestellt wird. Ruths Nachleben verrät nicht nur viel über ihre eigene Zeit, sondern wirft auch ein neues Licht auf diese bemerkenswerte alte Geschichte und weist auf ihre anhaltende Bedeutung hin. In unserer Zeit der Migration und Vertreibung bleibt Ruth so relevant wie eh und je.

Angelika Obert liest die deutsche Übersetzung
Milena Hasselmann moderiert das Gespräch mit der englischsprachigen Autorin

Musik: Ingrid Ossig, Flügel

Foto Ilana Pardes © Bruno Charbit