Eine Veranstaltungsreihe in Kooperation der Eberhard-Ossig-Stiftung und des Instituts Kirche und Judentum

9. September 2021 | 19.00 Uhr

Myriam Halberstam
#Antisemitismus für Anfänger

An diesem Abend werden zu Gast sein:

Myriam Halberstam, *1962 in New York City, Kinderbuchautorin und Verlegerin in Berlin. Sie arbeitete als Journalistin, Fernsehredakteurin und Dokumentarfilmerin, bevor sie 2010 ihren Buchverlag „Ariella“ aufbaute, den sie seitdem leitet. Es ist der erste Verlag für jüdische Kinderliteratur, der nach dem Holocaust in Deutschland gegründet wurde.

Vivian Kanner, *1970 in München, Schauspielerin und Sängerin jiddischer Lieder und Chansons der 1920er und 30er Jahre. Von ihr findet sich eine neu getextete Fassung des Satireklassikers „An allem sind die Juden schuld“ (1931) von Friedrich Hollaender in dem Buch. Sie wird u.a. erstmalig diese Neuinterpretation singen, begleitet von Maxim Shagaev (Akkordeon).

Dmitrij Kapitelman, *1986 in Kiew, kam im Alter von acht Jahren als »Kontingentflüchtling« mit seiner Familie nach Deutschland. 2016 erschien sein erstes, erfolgreiches Buch „Das Lächeln meines unsichtbaren Vaters“, für das er den Klaus-Michael Kühne-Preis gewann.

Dem Schrecken mit Humor begegnen

Das Thema Antisemitismus ist ein »Dauerbrenner«. Wir alle wollen davon am liebsten nichts mehr hören. Der Ariella Verlag spießt Antisemitismus deshalb von der humoristischen Seite auf.
Mit Cartoons und Texten zeigt das Buch das Komische und das zutiefst menschlich Blöde im unbewussten und latenten Antisemitismus.
Wir laden ein zum herzhaften Lachen über die Antisemiten und den alltäglichen, vielleicht auch unbewussten Antisemitismus. Humor kann unseren Ängsten das Bedrohliche nehmen, sie entschärfen und uns unsere Handlungsfähigkeit zurückgeben.

Aber darf man über Antisemitismus denn lachen? Was bedeutet Humor in Bezug auf Antisemitismus? Wie weit darf man bei diesem Thema gehen? Und dürfen die das denn überhaupt? Myriam Halberstamm hat Karikaturist*innen und Autor*innen versammelt. Einstimmig und aus voller Kehle heraus antworten sie: Ja, die Juden dürfen das!! – Und die Nichtjuden auch!

Alle Mitstreiter*innen dieser Cartoon-Anthologie- die auch satirische Texte enthält- haben sich in diesen düsteren Zeiten mit unserem Thema auf ungewöhnliche und überraschende, aber vor allem auf humorvolle Weise auseinandergesetzt. Sie schaffen den Spagat, sich über den Antisemitismus und die damit einhergehenden Abwertung, Ausgrenzung und Bedrohung der Juden lächerlich zu machen …… und zeigen damit den Antisemiten erfolgreich den sprichwörtlichen Mittelfinger!